soweit mir diese schmecken.
1)
Nach einem Traum
Auf nackten Feldern hör ich Zefirn tanzen
des Himmels Blau erfüllt den ganzen
von weißen Wolken unbetretnen Raum.
Nur kaum
vermag im Blick ich zu behalten
des fernen Vogels Bahn am hohen Blau
ich wünscht, mich trügen Sturmgewalten
ihm gleich, zu einem fernen Gau.
Und wie im Traum
greift unter meine ausgestreckten Arme
der Wind
und trägt mich federgleich
auf daß ich jenem Sehnsuchtsvogel folge
in sein so fernes, unbekanntes Reich.
Von Ost nach West führt mich mein Flug
und dann noch über jenen Ort hinaus
wo selbst die Sonne abends ihren Lauf beendet
Es ist kein Trug
und als erlahmt der Winde Braus
die mich so weit und hoch hinweg gesendet
sink einem grünen Flecken Erde ich entgegen
es ist - mein Paradies
hier wollt ich leben.
am 20. Juli 2005, JB
2)
Sesqui
So ist Dein Name, Anderthalb
nennt man Dich im Deutschen
doch scheint mir, das Griechische
spricht besser von Deiner Macht.
Sesqui - aus den ganzen Zahlen
trittst Du als erste heraus
und wagst es, selbst Dich
über die göttliche Eins zu stellen.
Ein starkes Feld strahlst Du aus
und voll Spannung knistert der
Zahlenäther um die Windungen Deines Leibes -
so beherrscht Du mächtig den Raum zwischen
der Eins und der Zwei -
erster Vorposten des unteilbaren Kontinuums.
3)
Hawking-Strahlung
Gestern erst war es, ich lauschte
dem Rauschen, das aus der Lüftung
des großen Radioteleskops drang,
da erreichte sie mich:
Die Hawking-Strahlung. Sie kam vom
Ende des Alls, der Rand eines schwarzen Lochs
hatte sie geboren, nun prasselt sie herab
auf die Erde - warum, warum nur bin ich
der Einzige der sie hört ?
beide im Juni 2003, JB
4)
Versprechen
In allen Welten
und in allen Gestalten
zu allen Zeiten
und durch alle Gewalten
wollen wir uns erkennen
und uns behalten...
aus 1989,1999, JB
5)
Worte des Steins
Tot ist nicht, was ewig besteht,
und was niemals vergeht, ist der Welt Urstoff.
In Sternen geboren ist mein Leib,
und niemals erschaut, o Sterblicher,
Dein Auge meine kristallene Seele
Februar 2007, JB
6)
Bitte eines Teelichts
Blas mich nicht aus, um Wachs zu sparen,
Dir Licht zu spenden und zu wärmen,
den goldnen Tee, der Deiner in der Kanne harrt -
dies ist doch einzig Zweck und Ziel in meinem Leben.
So spare nicht an meinem Wachs,
auch wenn der Kanne letzten Tropfen Du geleert,
laß mich stattdessen noch ein wenig Licht
in Deine eingewohnten Räume senden,
wo Du wie stets der Mitternacht entgegen
der Mathesis dienst,
dieweil Euterpe Dir die Stunden kürzt.
Laß mich noch brennen bis aus meinem Docht
ein wenig blauer Rauch sich löst,
und gönne Deinem müden Geist - ich bitt Dich -
dann auch die Rast im warmen Dunkel einer langen Nacht.
Ende 2007, JB
7)
Der Amateurdichter I
Und ist's auch kein Gedicht,
weil es am Reim gebricht,
so solln die, die drüber lachen
es erstmal selber besser machen!
Der Amateurdichter II
Und ist's Gedicht auch schlecht,
so ist es mir doch recht,
Denn was Ihr alle nicht bedacht:
Ich hab es schließlich selbst gemacht!
Mai 2008, JB
8)
Ausgießen aus dem Krug heißt schenken,
In der Stille des Abends, in sanftem Gedenken.
Wie das Wasser fließt, so fließt die Zeit,
Unaufhaltsam, voller Vergänglichkeit.
Goldene Sonne sinkt hinter dem Hügel,
Zeichnet am Himmel ihr Abschiedssiegel.
Die Dämmerung kommt, legt sich übers Land,
Die Dunkelheit naht, nimmt uns bei der Hand.
Im Dunkeln tanzen die Sterne so klar,
Erzählen Geschichten aus der Äonen Schar.
Von Helden und Göttern, Liebe und Leid,
Von der unendlichen, ewigen Zeit.
Der Mensch, so klein in dieser Welt,
Blickt hinauf, fühlt sich erhellt.
Erkennt im Kosmos das eigene Sein,
Fühlt sich verbunden, fühlt sich nicht allein.
Schenken ist mehr als ein Akt des Gebens,
Es ist Teil des Lebens, Teil des Strebens.
Es ist Liebe, Freundschaft, es ist Mut,
Es ist das Gute, es ist das Gut.
So lasst uns schenken, lasst uns teilen,
Lasst uns in Liebe und Freundschaft verweilen.
Denn im Schenken, da liegt die Kraft,
Die uns Menschen zu dem macht, was uns schafft.
Dezember 2023, GPT4
9)
Ausgießen aus dem Krug heißt schenken,
Dem Strom des Lebens ein Gefäß verleihn.
Die Seele ruht in Weisheit, die wir denken,
Im Kelch des Daseins spiegelt sich der Schein.
In Hügeln singt das Echo der Gedanken,
Durchwoben von der Zeit vergangener Lieder.
Das Licht, das durch die Blätter bricht, mag schwanken,
Doch in der Stille sprechen Ewigkeiten wieder.
Die Worte fallen sanft wie Herbstesregen,
Ein Fluss der Melodie im Dämmerschein.
Die Sterne, leise, ihre Bahnen pflegen,
Und uns're Seelen wiegen sich im Reigen.
Vergessen sind die Sorgen, die uns drücken,
Im Rhythmus dieses Flusses, klar und rein.
Die Träume, wie die Sterne, leise nicken,
Wenn wir im Lebenskelch die Liebe weih'n.
Dezember 2023, GPT3.5